Lohnt sich Tagesgeld überhaupt noch?

Zinssenkungen und hohe Inflationsrate schmälern Rendite für Sparer

Die Inflationsrate liegt in Deutschland inzwischen auf 2,1 Prozent, weitere Preissteigerungen und ein Anziehen der Inflationsrate wird erwartet, unter anderem von den beiden Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank. Und auch Bundesbank-Präsident Jens Weidmann ging heute bei seiner Begrüßungsrede anlässlich des 18. Kolloquiums des Instituts für bankhistorische Forschung (IBF) Papiergeld – Staatsfinanzierung – Inflation auf dieses wichtige Thema ein.

Die Bürger unseres Landes fürchten sich vor den Auswirkungen einer Inflation, die oftmals in eine Währungsreform mündet. Mehr als einmal gab es eine solche in Deutschland – seit der Euro in der Krise steckt, kommen wieder alte Ängste hoch.

Doch neben der Befürchtung der drastisch steigenden Preise verunsichert der Anstieg der Inflationsrate auch die Sparer. Sie sind gleichermaßen getroffen von der steigenden Inflation: sie müssen mehr Geld für ihren Lebensalltag ausgeben, weil vor allem die Preise von Energie und Lebensmittel steigen. Auf der anderen Seite müssen sie mit Zinssenkungen im Bereich von Tagesgeld und Festgeld leben. Für viele stellt sich dabei die Frage, ob sich Tagesgeld als Anlageart überhaupt noch lohnt oder ob es nicht einfacher ist, das Geld unter seine heimische Matratze zu legen, damit wenigstens keine Bank mehr an dem eigenen mühsam Ersparten verdient.

Tagesgeld kann sich wie Festgeld immer noch lohnen, trotz einer nun höheren Inflationsrate – wenn man sich die Mühe macht, den Markt genau anzusehen und die verschiedenen Angebote für Tagesgeldkonten und Festgeldanlagen mit einander zu vergleichen . Die Zeitschrift Finanztest berichtet in ihrer neuesten Ausgabe beispielsweise, dass es durch mehrjähriges Festgeld durchaus möglich ist, der Inflation ein Schnippchen zu schlagen. Doch nicht jeder kann oder will über Jahre hinweg sein Geld anlegen, sondern bevorzugt kurzfristige Sparmöglichkeiten wie beispielsweise das Tagesgeld.