Mit Agrarrohstoffen zur großen Rendite?

Ein explodierender Kakao-Preis und die Frage der Moral

Viele Agrarrohstoffe erleben zurzeit einen regelrechten Boom. Dazu gehört auch Kakao. Allein im vergangenen Quartal ist der Preis für diesen Agrarrohstoff um rund ein Viertel gestiegen. Hersteller von Schokolade haben mit den drastisch angestiegenen Preisen zum Teil sehr zu kämpfen. An der enormen Preiserhöhung sind jedoch nicht etwa steigende Kosten der Kakao-Hersteller schuld. Vielmehr sind es die gierigen Finanzinvestoren, die an der Londoner Terminbörse extrem spekulativ mit Kakao handeln. Die Folge ist ein explodierender Kakao-Preis.

Aber wie funktioniert die Masche der großen Investoren?

Der Kakao-Markt ist im Vergleich zum Öl-Markt nicht besonders groß. Deshalb können große Investoren mit großem Budget in dieser Branche viel beeinflussen. Großinvestoren sichern sich zum Beispiel große Lieferungen von Kakaobohnen. So auch der Hedge-Fonds Armajaro. Dieser sicherte sich im Juni mit einem Kauf sieben Prozent der weltweiten Kakaobohnen-Produktion. Durch derartige Großinvestitionen sinkt das Angebot auf dem Markt, die Nachfrage bleibt jedoch konstant. Die Folge ist ein steigender Preis. Ähnlich gehen Spekulanten auch bei anderen Agrarrohstoffen wie zum Beispiel Getreide vor. Doch als Anleger sollte man sich genau überlegen, ob man zum jetzigen Zeitpunkt noch in derartige Hedge-Fonds investieren sollte oder nicht. Schließlich handelt es sich hierbei um eine enorme Spekulation mit hohem Risiko. Darüber hinaus ist es auch eine Frage der Moral, ob man als Kleininvestor derartige Machenschaften unterstützen möchte oder nicht.