Neue OZ: Kommentar zu Aldi

Osnabrück (ots) – Attacken gehen weitgehend ins Leere

Auf Vorwürfe gegen Discounter folgt stets eine hohe
Aufmerksamkeit. So stand Lidl lange wegen einer Spitzelaffäre im
Fokus. Schlecker geriet noch kurz vor der Pleite in Image-Not, weil
die Löhne als zu niedrig galten. Angriffe gegen Aldi, das zeigte sich
auch in der prompt anberaumten Fernsehdiskussion bei Günther Jauch am
Sonntag, ziehen ebenfalls. Konkret allerdings so sehr, dass der eine
oder andere Kritiker nicht genau hinschaut, sondern den Discounter
von vornherein als Bösewicht betrachtet.

Dabei gehen die Attacken nach jetzigem Stand weitgehend ins Leere.
Im Gegenteil, es zeugt von gutem Management, dass Aldi wesentliche
Kritikpunkte vorab erkannt und entschärft hat. So haben Datenschützer
die Art der Videoüberwachung geprüft und gutgeheißen. Auch aktuell
verteidigen sie das Konzept und vermuten allenfalls einen mutwilligen
Missbrauch durch einzelne Mitarbeiter.

Vorwurf Nummer zwei, der Discounter beute seine Beschäftigten aus,
verpufft ebenfalls. Aldi Nord vergütet Vor- und Nachbereitungszeiten
nach einer von der Gewerkschaft abgesegneten Pauschalregelung. Die
Mitarbeiter beziehen begehrte, deutlich über Tarif liegende Gehälter,
während sich selbst erklärte Menschenfreunde und Gründer von
Bio-Ketten daran nur „orientieren“, sprich: unter Tarif bezahlen.

Im Einzelfall wird es bei Aldi durchaus Missstände geben. Sie
aufzubauschen, nur weil es um einen Discounter geht, wird der Lage
aber nicht gerecht.

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