Neue Regeln für den Datenschutz bei der Postbank?
Die Postbank hat nun endlich auf die Vorwürfe der Stiftung Warentest reagiert, nachdem die mehrfachen Verstöße gegen den Datenschutz bekannt gemacht wurden. Dabei werden Daten angeblich nur mit Zustimmung weitergegeben, andererseits wird wiederum von der Postbank behauptet, es würde gar keine Einwilligung zur Datenweitergabe an die Finanzberater erforderlich sein. Das Wirrwarr geht also weiter.
„Postbank Datenskandal: Regeln für den Postbankvertrieb
Die Postbank hat auf Kritik von Finanztest am mangelhaften Datenschutz mit einer Reihe von Behauptungen reagiert. Finanztest nimmt diese Behauptungen unter die Lupe.
Daten weitergeben nur mit Zustimmung
Nach der gestrigen Veröffentlichung auf test.de hat die Postbank erklärt, dass für eine Weitergabe von Kundendaten an die Finanzberater in manchen Fällen gar keine Einwilligung der Kunden erforderlich sei. Aus Finanztest vorliegenden internen Unterlagen der Postbank Finanzberatung AG geht jedoch hervor, dass man im Postbankkonzern sehr wohl eine Einwilligung für notwendig hält. In einem aktuellen internen Papier der Vertriebsgesellschaft heißt es wörtlich: „Zustimmung zu Konzerndatenschutzklausel ist Voraussetzung dafür, dass Unternehmen des Konzerns Kundendaten austauschen (z.B. Postbank und PB FB)“ (Anmerkung der Redaktion: PB FB ist das Kürzel für die Vertriebsgesellschaft Postbank Finanzberatung AG).
Daten dienen der Gesprächsvorbereitung
Finanztest hatte zudem berichtet, dass die Finanzberater der Postbank Anweisungen bekommen haben, Kundendaten zu nutzen, auch wenn keine Einwilligung der Kunden vorliegt. Die Berater hätten auch Anweisung, das Wissen über diese Daten vor dem Kunden geheim zu halten. Dem hat die Postbank widersprochen. Dabei legen aktuelle interne Papiere des Postbankvertriebs folgendes Vorgehen fest, wenn die Finanzberater keine Erlaubnis zur Datennutzung haben: „Kundendaten dienen rein zur Terminvorbereitung, keine Nennung am Telefon oder Ersttermin“.
Daten auch überregional verfügbar
Postbanksprecher haben zudem erklärt, die freien Finanzberater hätten lediglich Zugriff auf einen regional begrenzten Datenbestand. Finanztest hat andere Erkenntnisse. So war es einem Finanzberater durchaus möglich, die Daten von Kunden aus verschiedenen Regionen Deutschlands aufzurufen. Die entsprechenden Datensätze aus den Regionen Deutschland liegen Finanztest vor.
Daten für Finanzberater jetzt gesperrt
Die Postbank hat erklärt, ihren Finanzberatern den Zugang zur Datenbank zu sperren. Am Mittwoch berichtet Finanztest ausführlich darüber, wie diese Datenbank systematisch genutzt wurde, um Produkte der Postbank zu verkaufen.“
(Quelle Pressemitteilung: Stiftung Warentest)