Neuer historischer Tiefstand bei Bauzinsen dank Coronavirus #Baukredite
Die Bauzinsen haben dank des Coronavirus den niedrigsten Stand ihrer Geschichte. Der neue historische Tiefstand liegt bei 0,41 Prozent. Dies ist eine Folge der Ende der letzten Woche gefallenen Rendite der zehnjährigen deutschen Staatsanleihe. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen, die relevant für die Entwicklung der Pfandbriefkurve ist, fiel auf unter -0,60 Prozent. Die Pfandbriefkurve ist der Orientierungsmaßstab für die Bauzinsen.
Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG, dazu: „Solange die Unsicherheit durch das Coronavirus bestehen bleibt, wird sich an der aktuellen Zinssituation nichts ändern. Es ist nicht auszuschließen, dass das aktuelle Rekordtief erneut durchbrochen wird.“
Bauzinsen Entwicklung von 2010 bis 2020
In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob die Bauzinsen noch weiter fallen werden, oder ob der Tiefstand bei den Zinsen für Baukredite so stehen bleibt.
Natürlich ist es durchaus positiv zu bewerten, zumindest aus der Sicht von Kreditnehmern, die eine neue Baufinanzierung abschließen wollen oder die eine Anschlussfinanzierung suchen, dass die Bauzinsen derzeit so niedrig sind. Doch die ganze Sache hat noch einen Beigeschmack.
Zinswende erneut in weite Ferne gerückt?
Zwar wirkt die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen nicht unmittelbar auf den Leitzins ein. Doch aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung durch das Einbrechen von Lieferketten und in einigen Bereichen geringerem Konsum ist vorerst weiter nicht von einer Erhöhung des Leitzins für die Eurozone auszugehen. Stattdessen gehen Experten davon aus, dass mit fast 100 % Wahrscheinlichkeit eine Erhöhung der Strafzinsen von derzeit minus 0,50 Prozent auf minus 0,60 Prozent kommen wird. In der Folge werden die Sparzinsen, insofern es sie überhaupt noch gibt, weiter sinken. Auch bei den Zinsen für Festgelder dürfte dann eine Welle von Zinssenkungen zu erwarten sein.