ÖKO-TEST: Wie Vorsorgesparer ihr Geld noch gewinnbringend anlegen
In welche Richtung kann Geldanlage im Jahr 2013 überhaupt noch gehen?
Vielen Verbrauchern sind Aktien suspekt. Doch selbst Verbraucherschützer sind mittlerweile der Meinung, dass sich die Anlage in Aktienfonds für einige Anleger lohnen kann. Das Magazin ÖKO-TEST berichtet in der aktuellen Juli-Ausgabe, welche Anlagestrategien Verbraucher verfolgen können und auf was sie dabei achten sollten.
Geldanlage: Mehr Risiko bedeutet mehr Rendite?
Laut ÖKO-TEST haben die Deutschen fast 41 Prozent ihres Geldvermögens in vermeintlich sichere Anlagen wie Tagesgeld und Festgeld investiert. Doch derzeit sind dort die Zinsen so niedrig, dass sie die Inflation kaum ausgleichen. Wer sich mehr Rendite und somit ein deutlich größeres finanzielles Polster für den Ruhestand erhofft, der muss mehr Risiko eingehen – mit Aktien. In der aktuellen Juli-Ausgabe hat das Magazin ÖKO-TEST daher getestet, welche Anlagen privaten Anlegern zu empfehlen sind.
Ökotest: Einen Teil des Kapitals sicher anlegen
Ein wichtiger Tipp von ÖKO-TEST lautet: Nie das gesamte Sparkapital in Aktienfonds investieren. Kursschwankungen können zwar durch eine lange Anlagedauer ausgeglichen werden. Doch gerade Anleger, die ihre Papiere während eines Börsentiefs verkaufen müssen, haben das Nachsehen, wenn sie ihr gesamtes Vorsorgekapital in Aktien investiert haben. Auch der Mannheimer Wirtschaftsprofessor Martin Weber empfiehlt Anlegern, einen Teil als Absicherung in Festgeld oder Tagesgeld zu investieren. Je näher Verbraucher dem Rentenalter kommen, desto größer sollte dieser Anteil sein, berichtet finanzen.de. So vermeiden Vorsorgesparer böse finanzielle Überraschungen, falls die Kurse kurzfristig einbrechen.
Breite Risikostreuung für mehr Sicherheit
Anleger sollten das Anlagerisiko gut verteilen, lautet ein weiterer wichtiger Ratschlag von ÖKO-TEST. Das bedeutet, wer nur in Aktien bzw. Aktienfonds investiert, kann zwar eine hohe Rendite erzielen. Gleichzeitig besteht allerdings die Gefahr, das Kapital durch falsche Anlage oder schlechte Kursentwicklung zu verlieren. Martin Weber von der Universität Mannheim hat mit seinem Team ein Konzept zur optimalen Risikoverteilung entwickelt. Dieses zeichnet sich durch eine gute Mischung der Anlagen aus: 60 Prozent Aktien, 25 Prozent Euro-Staatsanleihen, 15 Prozent Rohstoffe.
Fondskosten vermeiden – kostengünstige Fonds wählen
ÖKO-TEST rät zudem dazu, dass sich Verbraucher auf kostengünstige Anlagen konzentrieren. Fonds mit aktivem Management sollten Anleger eher kritisch betrachten. Denn die Fondsmanager lassen sich ihre Arbeit gut bezahlen. Ökotest hat errechnet, dass ein Sparplanplaner (Anlagedauer 30 Jahre, Investition monatlich 100 Euro) mit einem Verlust von mehr als 30.000 Euro rechnen muss, wenn er sich statt für einen kostengünstigen für einen teuren Fonds entscheidet. Das Magazin kommt sogar zu dem Schluss, dass die Fondskosten „fast drei Viertel des maximal möglichen Ertrags des Sparers“ aufzehren. Anleger sollten sich daher gut beraten lassen, welche Kosten auf sie zukommen.
Die Experten von ÖKO-TEST bilanzieren, dass Verbraucher mit „breit diversifizierten Anlagen nicht viel falsch machen“ können, wenn sie einerseits einen Teil ihres Kapitals in sichere, liquide Zinspapiere investieren und andererseits einen Teil der bereits erzielte Gewinne von Zeit zu Zeit zur Seite packen.