Ökologische Finanzprodukte bedürfen laut Verbraucherzentrale Bundesverband Anlegerschutz

Ökologische Finanzprodukte liegen im Trend der Zeit. Neben der reinen Geldanlage kann zugleich ein sinnvoller Beitrag zum Schutz des Klimas und im Kampf gegen den Klimawandel geleistet werden. Dennoch bedarf gerade der Bereich Ökologische Finanzprodukte einen besonderen Anlegerschutz, damit den Anlegern nicht irgendwelche „Mogelpackungen“ untergejubelt werden. Darauf wies der Verbraucherzentrale Bundesverband jetzt hin.

„Billen: Ökologische Geldanlagen brauchen „politische Lenkung“

Ökologisch Geld anlegen und Klima schonen

Ökologische Finanzprodukte leisten einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz. Um mehr Anleger dafür zu gewinnen, bedarf es jedoch neben Aufklärung und Information eines wirksamen Anlegerschutzes. „Die Verbraucher müssen sicher sein, dass sie vor Mogelpackungen geschützt werden. Und sie müssen darauf vertrauen können, dass sie nicht in riskante oder gar unseriöse Anlagemodelle gelockt werden“, sagte der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Gerd Billen.

Experten schätzen, dass der Markt für Geldanlagen mit Klimaschutzbezug allein in Deutschland bei jährlich rund 60 bis 80 Milliarden Euro liegt. Das Bundesumweltministerium veranstaltet ab Montag (25. Januar 2010) eine „Aktionswoche Klima + Finanzen“, auf der unter anderem Vertreter von Banken und Versicherungen über ökologische Geldanlagen diskutieren.

„Vertrauen in nachhaltige Finanzprodukte wird sich nicht aufbauen lassen, wenn nur auf die Kräfte des Marktes gesetzt wird. Dazu bedarf es einer politischen Lenkung“, sagte Billen. Ohne einen verbesserten Anlegerschutz wird es ihm zufolge kaum ein nachhaltiges Wachstum für nachhaltige Finanzdienstleistungen geben.

Der vzbv fordert deshalb:

• Anleger müssen darauf vertrauen können, dass in nachhaltigen Finanzprodukten drin ist, was drauf steht. Die Bundesregierung muss deshalb wirksame Vorkehrungen gegen einen Etikettenschwindel ergreifen.
• Verbraucher müssen vor riskanten oder unseriösen Angeboten geschützt werden. Deshalb müssen auch nachhaltige Finanzprodukte der Finanzdienstleistungsaufsicht unterliegen. Direkte Beteiligungsangebote oder geschlossene Fonds müssen inhaltlich kontrolliert werden.
• Anbieter von nachhaltigen Kapitalanlagen müssen verpflichtet werden, ihr Produkt transparent zu gestalten und anzugeben, wie viel Prozent vom Kapital nach welchen Kriterien investiert wird und ob Anleger mitbestimmen können, wie und wo das Geld arbeiten wird.

Vor dem Hintergrund des Klimawandels wächst das Interesse der Verbraucher an nachhaltigen Geldanlagen. Die Erfahrungen der Verbraucherzentralen zeigen jedoch, dass Informationen allein nicht genügen. Bei der großen Mehrheit der Privatanleger steht die Sicherheit an erster Stelle.

Im Zuge der Finanzmarktkrise rückt zudem der Wunsch nach transparenten und verständlichen Produkten in den Vordergrund. „Breitere Anlegerschichten werden nur dann für nachhaltige Finanzprodukte gewonnen werden können, wenn ihrem Bedürfnis nach Sicherheit, Transparenz und Verständlichkeit Rechnung getragen wird“, sagte Billen.

Informationen zu nachhaltigen Geldanlagen bietet die neue Broschüre „Klimabewusst Geld anlegen“ der Vebraucherallianz „fürs klima“. Der 32-seitige kostenlose Ratgeber erläutert die Chancen und Risiken von „grünen Geldanlagen“ und erklärt, welche Anlageformen es gibt. Eine Checkliste hilft bei der Entscheidung über das richtige Anlageprodukt. Die Broschüre kann per Mail unter versand-klima@vzbv.de bestellt oder unter www.verbraucherfuersklima.de heruntergeladen werden.

für mich. für dich. fürs klima. ist ein Bündnis des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) mit den 16 Verbraucherzentralen der Bundesländer, dem Deutschen Mieterbund (DMB), der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO), dem Verkehrsclub Deutschland (VCD), dem VerbraucherService (VS) im Katholischen Deutschen Frauenbund und Germanwatch.

Die Allianz klärt mit bundesweiten Aktionen über die Chancen jedes Einzelnen beim CO2-Sparen auf. Gegenüber Politik und Wirtschaft vertritt sie die Interessen der Verbraucher für einen Klimaschutz ohne Hürden. Die Kampagne wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert.

Individuelle Beratung zu klimabewusster Mobilität

Individuelle Fragen zu klimabewusster Mobilität beantwortet der VCD unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 – 20 30 900 oder im Internet unter www.verbraucherfuersklima.de.“

Quelle Pressemitteilung: Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. – vzbv