Ratenkredite mit Risikoschutz

Kredite mit Restschuldversicherungen sind oftmals deutlich teurer

Um mehr als 100 Prozent steigen die Kosten eines Ratenkredites, wenn ein teurer Risikoschutz abgeschlossen wird. Dies fanden die Finanzexperten der ING-DiBa raus, und warnten vor Onlineabschlüssen von Krediten, bei denen eine Restschuldversicherung bereits im Eingabemenü vorgegeben ist. Hier heißt es dann, besser das Nein anzuklicken, um nicht einen Kredit unnötig teurer zu machen.

„Ratenkredite  Mehr als 100 Prozent höhere Kosten durch teure Risikopolice

Noch immer verkaufen viele Banken privaten Kreditnehmern mit dem Ratenkredit gleich einen teuren Risikoschutz mit. Damit, so das Verkaufsargument, sei der Kreditkunde mitsamt seiner Familie im Krisenfall auf der sicheren Seite. Denn die Versicherungen sollen dafür sorgen, dass im Todesfall oder je nach Police auch bei längerer Arbeitsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit der Kredit zurückgezahlt werden kann.

Aber aufgepasst: Denn die vermeintlichen Sorglos-Pakete weisen oft große Lücken auf. So gilt bei der Arbeitsunfähigkeitsversicherung meist eine mehrmonatige Wartezeit, bis der Versicherungsschutz greift. Gleiches gilt bei der Arbeitslosigkeitsversicherung, deren Zahlungen im Ernstfall zudem häufig auf 12 bis 18 Monate befristet sind. Daher dürfte diese Absicherung in vielen Fällen nicht zur Schuldentilgung ausreichen – vor allem bei Ratenkrediten mit einer längeren Finanzierungsdauer von beispielsweise 72 Monaten. Auch im Todesfall ist stets nur die Restschuld des Ratenkredits versichert, eine zusätzliche finanzielle Absicherung der Hinterbliebenen also nicht gegeben.

Besonders ärgerlich ist: Der löchrige Schutz verursacht regelmäßig auch noch hohe Kosten. Dazu ein Beispiel: Bei einer Kreditsumme von 10.000 Euro mit 48-monatiger Finanzierungsdauer können bei einem 40-jährigen Mann je nach Geldinstitut und Versicherungspaket durchaus zwischen 600 und mehr als 1.300 Euro Zusatzkosten für die Versicherungsprämie anfallen. Dem stehen bei einem effektiven Kreditzins von zum Beispiel 6 Prozent p. a. Zinskosten von 1.237 Euro gegenüber. Die Prämie kann somit die Kosten des Kredits mehr als verdoppeln.

Deutlich wird das in der Kreditwerbung aber nicht. Denn Banken dürfen nach wie vor solche Versicherungskosten aus der Berechnung des Effektivzinses ausklammern, wenn sie den Abschluss der Versicherung nicht zur zwingenden Bedingung für die Gewährung des Kredits machen.

Tipp der Finanzexperten der ING-DiBa: Besonders aufpassen sollten Verbraucher, die ihren Ratenkredit per Internet abschließen wollen. Hier ist bei manchen Banken der Abschluss einer Restschuldversicherung im Eingabemenü bereits voreingestellt. Wer keine Versicherung will, muss also beim Ausfüllen des Antrags bei der Frage „Möchten Sie Ihren Kredit versichern?“ das Häkchen bei „Ja“ entfernen und „Nein“ anklicken!

Quelle Finanzwissen: ING-DiBa