Renten-Experte warnt: Lohnsteuer wird zu einer versteckten Sozialabgabe – was Arbeitnehmer jetzt tun sollten
Expertenkreise schlagen jetzt Alarm: Obwohl es bereits die Rentenversicherungsbeiträge für die Rente gibt, wird jetzt faktisch auch die Lohnsteuer für die Rente eingezogen. Demnach sollen 2024 durch den Bund 109 Milliarden Euro Lohnsteuer eingenommen werden, von denen ganze 108 Milliarden Euro für die Rente verwendet werden müssen.
“Hier wird gerade ganz deutlich, was für eine Katastrophe sich anbahnt. Es ist Pflicht, jetzt selbst aktiv zu werden oder sich um private Altersvorsorge zu kümmern – am besten zusammen mit seinem Arbeitgeber mit einer echten Betriebsrente”, sagt Wladimir Simonov. Er ist Experte für Renten- und Vorsorgeprodukte mit über 18 Jahren Erfahrung und verrät im Folgenden, warum jetzt der große Renten-Hammer auf Deutschland zurollt und wie man jetzt vorsorgen kann.
Immer mehr Rentner, immer weniger Einzahlende
21 Millionen Deutsche sind bereits Rentner. Damit machen Rentner schon jetzt rund ein Viertel der deutschen Bevölkerung aus – Tendenz steigend. Aufgrund sinkender Geburtenraten nimmt gleichzeitig auch das Verhältnis von sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern zu Rentnern immer weiter ab. Waren es 1962 noch sechs Arbeitnehmer, die einen Rentner stemmen mussten, so verringerte sich diese Zahl bis 1992 auf 2,7 und stand 2022 bereits auf 1,8.
Das Umlageverfahren für die gesetzlichen Renten stößt somit allmählich an seine Grenzen. Den “Point of no Return” gibt es bereits 2024, wenn die ersten Babyboomer ihre Rente antreten. Spätestens aber der Jahrgang 1964, der 2031 in Rente gehen wird und mit 1,3 Millionen Menschen zu den geburtenstärksten der deutschen Geschichte zählt, wird dem wankenden System den Todesstoß versetzen. Zu diesem Zeitpunkt wird Hochrechnungen zufolge jede Rente nur noch von 1,5 Arbeitnehmern gestützt werden.
Es könnte jedoch noch schlimmer kommen: So stellte die Studie “lidA – leben in der Arbeit” fest, dass der Trend zur Frührente trotz der drohenden Abstriche unter den jüngeren Jahrgängen immer attraktiver wird. Ganze 68 Prozent der befragten Beschäftigten gaben an, sie wollen spätestens mit 64 in Rente gehen.
“Rettungsversuche” für Umlagerente bislang erfolglos
Diese demografische Entwicklung zwingt die Bundesregierung dazu, jedes Jahr mehr Mittel einzusetzen, um das drohende Scheitern des Rentensystems abzufangen – Mittel, die dadurch andernorts fehlen. Das erklärte Ziel dabei ist es, zunächst die “doppelte Haltelinie” von mindestens 48 Prozent Rentensicherungsniveau bei einer maximalen Beitragshöhe von 20 Prozent bis 2025 zu halten und anschließend die Zuschüsse zu kürzen. Für 2023 wurden bereits insgesamt Zuschüsse von 112 Milliarden Euro bewilligt. Im Folgejahr soll diese Zahl noch einmal auf 117 Milliarden Euro steigen, bevor 2025 bis 2027 jeweils 600 Millionen Euro wegfallen sollen.
Parallel dazu ist ein Plan in Arbeit, der sich “Generationenkapital” nennt und eine Absicherung der Renten sowie der Beitragsstabilität durch einen staatlichen Anlagefonds vorsieht. Auch dies stößt aber bereits auf massive Kritik – auch seitens der Rentenversicherung. So bemängelt Vorsitzender Alexander Gunkel die fehlende Entlastungswirkung des Fonds in unmittelbarer Zukunft und schätzt, dass bis 2030 nur weniger als 1 Prozent der Rentenausgaben durch Aktienerträge finanziert werden wird.
Bestens abgesichert mit der Betriebsrente
Flächendeckende Altersarmut ist dadurch keine reine Panikmache mehr, sondern für Arbeitnehmer kommender Rentengenerationen bittere Realität. Verhindern lässt sie sich nur, wenn sowohl die Beschäftigten selbst als auch ihre Arbeitgeber vorsorgen. So ermöglichen Betriebsrenten es in vielen Fällen, die effektive Rente von Mitarbeitern mehr als zu verdoppeln und gleichzeitig Arbeitnehmer anzuziehen und zu binden, die sich um ihre Absicherung im Alter sorgen.
Durch eine recht großzügige Förderung aus Sozialversicherungs- und Steuerersparnis können Arbeitnehmer besonders günstig eine gute Rente aufbauen. Wenn dann noch der Arbeitgeber ihnen durch einen attraktiven Zuschuss von zum Beispiel 100 Euro monatlich und dem sogenannten Matching-Modell in Höhe von 100 Prozent der Entgeltumwandlung (statt der gesetzlich vorgeschriebenen 15 Prozent) unter die Arme greift, wird die Betriebsrente zu einem konkurrenzlosen Altersvorsorge-Modell. Dadurch können Arbeitgeber schon mit Mehrkosten von nur 3 bis 5 Prozent der Lohnkosten die Rente ihrer Beschäftigten signifikant aufstocken – Kosten, die sich durch sinkende Fluktuationskosten oftmals schon im ersten Jahr amortisieren. Mitarbeiter, die selbst eine Betriebsrente in Anspruch nehmen wollen, haben also reichlich Argumente, um die Entscheidungsträger in ihrem Betrieb von diesem Modell zu überzeugen.
Über Wladimir Simonov:
Allein in den nächsten 10 bis 15 Jahren erreichen knapp 13 Millionen Beschäftigte das Rentenalter. Das große Problem ist allerdings, dass im Gegenzug nicht genügend Menschen neu in den Arbeitsmarkt eintreten. Für Arbeitgeber führt das in vielen Fällen zu einer Negativspirale. Wenn Mitarbeiter bei gleichbleibendem Auftragsvolumen ausscheiden, können sie zwar temporär die fehlende Arbeitskraft auffangen. Auf Dauer ist dieser Zustand jedoch keine Lösung. Arbeitgeber sollten demnach jetzt reagieren und ihr Unternehmen zukunftssicher aufstellen. Auf dem Weg unterstützt sie Wladimir Simonov, Geschäftsführer der DMV Deutsche Mittelstandversorgung. Sein Ziel ist es, die Arbeitgeberattraktivität mithilfe von Benefits zu steigern und diese anhand ihrer patentierten AAA-Methode zu vermarkten. Das Ergebnis ist eine Positivspirale aus qualifizierten Bewerbungen, Automatisierung und Systematisierung sowie einer hohen Zufriedenheit und Produktivität.