Rückläufige Zahlen bei VW – Dennoch läuft es noch besser als gedacht
Es war bereits absehbar gewesen, dass der Nettogewinn einbrechen würde beim deutschen Autohersteller Volkswagen. Die Zeiten sind schlecht für Autobauer in der ganzen Welt. Und auch hierzulande geht es vielen nicht mehr so gut wie noch vor Ausbruch der Wirtschaftskrise. Auch die Abwrackprämie hilft nur begrenzt bei den Einbrüchen von Absatz. Nicht alle Autohersteller profitieren von der Umweltprämie, und auch Volkswagen hat bei vielen Modellen Absatzschwierigkeiten. Deshalb ist der gesamte Absatz des VW-Konzerns binnen der ersten drei Monate dieses Jahres um gut 16 Prozent zurückgegangen. Dennoch gibt man sich nicht geschlagen und will noch im Laufe dieses Geschäftsjahres weitere Anteile auf dem Markt dazugewinnen.
Die gesamten Zahlen von Volkswagen und der Ausblick:
„Volkswagen Konzern erzielt im ersten Quartal Operativen Gewinn
Wolfsburg, 22. April 2009 – Die Volkswagen Aktiengesellschaft hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2009 einen Operativen Gewinn erwirtschaftet und die Liquidität erhöht. Das Operative Ergebnis belief sich auf 312 (1.311) Millionen EUR. Der Verkauf des brasilianischen Nutzfahrzeuggeschäfts trug mit rund 600 Millionen EUR zu diesem Ergebnis bei. Die Netto-Liquidität des Konzernbereichs Automobile stieg gegenüber dem Jahresende 2008 auf 10,7 (8,0) Milliarden EUR. „Die weltweit dramatisch verschlechterten Rahmenbedingungen gehen auch am Volkswagen Konzern nicht spurlos vorbei“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Martin Winterkorn am Mittwoch. Der Absatz des Konzerns sei in den ersten drei Monaten um rund 16 Prozent zurückgegangen, die Produktion um rund ein Viertel gekürzt und damit der Lagerbestand deutlich reduziert worden. „Gerade in schwierigen Zeiten zeigen sich die Stärken des Mehrmarkenkonzerns: Mit unserer jungen und umweltfreundlichen Modellpalette haben wir unseren weltweiten Marktanteil ausgebaut und sind dabei finanziell solide aufgestellt“, betonte Winterkorn. „Ziel für das Geschäftsjahr 2009 bleibt es, dass wir besser als der Gesamtmarkt abschneiden und weitere Marktanteile hinzugewinnen.“
Volkswagen hat heute die Eckzahlen für das erste Quartal in einer Ad-hoc-Mitteilung veröffentlicht.
Zwischenbericht Januar-März 2009:
– Weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise belastet auch das Geschäft von Volkswagen erheblich
– Volkswagen Konzern erzielt im Zeitraum Januar bis März 2009 ein Operatives Ergebnis in Höhe von 312 (1.311) Mio. EUR
– Verkauf des brasilianischen Nutzfahrzeuggeschäfts trägt rund 600 Mio. EUR zum Operativen Ergebnis bei
– Ergebnis vor Steuern fällt mit 52 (1.366) Mio. EUR deutlich geringer aus
– Umsatzerlöse des Konzerns mit 24,0 Mrd. EUR um 11,2 Prozent unter dem Vorjahreswert (ohne Scania um 17,1 Prozent unter Vorjahr)
– Sachinvestitionsquote des Konzernbereichs Automobile bei 5,5 (3,9) Prozent
– Positiver Netto-Cash-flow des Konzernbereichs Automobile von 2.553 (867) Mio. EUR
– Netto-Liquidität des Konzernbereichs Automobile mit 10,7 Mrd. EUR gegenüber dem Jahresende 2008 (8,0) gesteigert
– Modelloffensive unter schwierigen Bedingungen erfolgreich fortgesetzt:
– Auslieferungen an Kunden weltweit mit 1,4 Mio. Fahrzeugen um 10,7 Prozent unter dem Vorjahreswert
– Weltweiter Pkw-Markt um 20,7 Prozent unter Vorjahr
– Marktanteile des Konzerns in wichtigen Regionen der Welt ausgebaut
– Auslieferungen in Deutschland, China, Brasilien, Russland und Polen höher als im Vorjahresquartal
– Neuer Polo begeistert bei seiner Weltpremiere sowohl Fachpresse als auch Kunden
– Debüt des Audi A4 allroad quattro, des Audi A5 Cabriolet und des Audi TT RS. SEAT steigt mit dem neuen Exeo ins B-Segment ein
– Škoda präsentiert mit dem Yeti erstmals einen SUV
– Produktpalette des Volkswagen Konzerns umfasst inzwischen mehr als 130 Fahrzeuge, die weniger als 140 g/km CO2 emittieren
Ausblick
Der Volkswagen Konzern ist mit seinen neun Marken und der jungen Modellpalette gut aufgestellt. Auch 2009 werden die einzelnen Marken eine Vielzahl neuer und verbrauchsarmer Modelle präsentieren, die das Produktportfolio des Konzerns weiter ausbauen und neue Marktsegmente abdecken. Deshalb rechnen wir damit, dass sich der Volkswagen Konzern dem Abwärtstrend zwar nicht entziehen kann, aber im Vergleich zum Gesamtmarkt besser abschneiden wird und in der Krise weitere Marktanteile
hinzugewinnt.
Die Umsatzerlöse des Konzerns werden im Jahr 2009 infolge der rückläufigen Absatzsituation unter denen des Vorjahres liegen. Steigende Refinanzierungskosten und Ländermixverschlechterungen werden sich zusätzlich belastend auf das Ergebnis auswirken. Volkswagen wird dieser Entwicklung vor allem eine konsequente Ausgaben- und Investitionsdisziplin sowie die stetige Optimierung seiner Prozesse entgegensetzen. Ökologische Relevanz und die Rendite unserer Fahrzeugprojekte sind zentrale Elemente der Strategie „18 plus”.
Die hohe Volatilität der Marktentwicklung lässt eine verlässliche Aussage für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2009 nicht zu. Aufgrund des äußerst schwachen Geschäfts in den ersten drei Monaten des Jahres 2009 gehen wir unverändert davon aus, dass das Ergebnisniveau der Vorjahre nicht erreicht werden kann.“
(Quelle: VW)