Schwäbische Zeitung: Bochum wird es erwischen – Kommentar
Leutkirch (ots) – Opel hat viel vor – wieder einmal. Die Pläne von
Konzernchef Stracke klingen gut. Doch fällt es schwer, an den Erfolg
der neuen Strategie zu glauben.
Dass man in Rüsselsheim handeln muss, liegt auf der Hand: Während
viele Autobauer – vor allem die Premium-Hersteller, aber auch VW –
sehr ordentlich unterwegs sind, geht es mit Opel stetig bergab. Nach
einem Vorsteuerverlust von 584 Millionen Euro 2011 ist auch das
laufende Jahr schlecht angelaufen, im ersten Quartal brachen die
Verkaufszahlen teilweise zweistellig ein. Schwarze Zahlen liegen in
weiter Ferne.
Vieles in dem Zehn-Punkte-Plan weist in die richtige Richtung: Die
Fertigung muss schlanker werden, neue Modelle müssen her, und auch
die Produktionskapazitäten müssen besser ausgelastet werden. Vor
diesem Hintergrund ist es sinnvoll, die Produktion des Astra zu
konzentrieren. Doch ganz entscheidend wird sein, ob der US-Konzern GM
seiner Tochter in Zukunft erlauben wird, auch außerhalb des
gesättigten europäischen Marktes aktiv zu werden. Nur in Europa wird
die angekratzte Marke keine Bäume ausreißen.
Für den Standort Bochum dürften derweil die Tage gezählt sein. Die
angepeilten Effizienzsteigerungen werden nur durch weiteren
Stellenabbau möglich sein. Da Rüsselsheim nicht zur Disposition steht
und der Standort Eisenach der neueste in Deutschland ist, werden wohl
spätestens 2014 im Ruhrgebiet die Lichter ausgehen.
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