Sparerkompass Deutschland 2012 – Immer mehr Menschen sparen
Tagesgeld zunehmend interessanter als Sparmöglichkeit
Wer geglaubt hat, die Krise würde dazu führen, dass Menschen weniger sparen, der hat sich geirrt. Dies belegt auch der kürzlich veröffentlichte Sparerkompass Deutschland 2012, den „forsa“ für die Bank of Scotland zusammengestellt hat. Dabei wird deutlich: weit mehr als die Hälfte der Bundesbürger legt regelmäßig Geld beiseite.
Dies ist ein Anstieg um fünf Prozent gegenüber 2011, wo der Sparerkompass noch 52 Prozent regelmäßige Sparer ergab. Auch die Zahl der Bundesbürger, die gelegentlich spart, stieg im Vergleich zum Vorjahr von 31 Prozent auf nunmehr 33 Prozent.
Abgenommen hat indes der Teil der nicht sparenden Bürger, der nun mit nur noch neun Prozent im mittlerweile einstelligen Bereich liegt. Im vergangenen Jahr hatte der Anteil der Nicht-Sparer noch bei 17 Prozent gelegen.
Bertil Bos, der Managing Director der Bank of Scotland in Deutschland, sagte angesichts der Zahlen: „Die Deutschen sind für ihren enormen Spareifer bekannt. Umso erfreulicher ist es, dass noch mehr Menschen die Notwendigkeit erkannt haben, finanzielle Rücklagen zu bilden – gerade auch in wirtschaftlich stürmischen Zeiten wie aktuell.“
Am meisten gespart wird in Nordrhein-Westfalen, hier legen gleich 63 Prozent der Bürger Geld beiseite, in Mecklenburg-Vorpommern und Bayern liegt die Quote immerhin noch bei 59 Prozent. Weit abgeschlagen sind hingegen die Bürger in Berlin, hier sparen nur 42 Prozent der Bürger.
Einen monatlichen Betrag zwischen 50 und 100 Euro legen laut Sparerkompass Deutschland 2012 25 Prozent der Bundesbürger beiseite. Mit 24 Prozent fast gleichviel so viele sparen monatlich 100 bis 200 Euro. Nur elf Prozent der Bundesbürger sparen weniger als 50 Euro im Monat. Und immerhin 15 Prozent der Sparer legen 200 bis 300 Euro auf die hohe Kante, acht Prozent 300 bis 400 Euro und drei Prozent 400 bis 500 Euro. Auf gar neun Prozent der Sparer trifft zu, dass sie monatlich mehr als 500 Euro beiseitelegen
Diese positiven Zahlen haben nur eine leichten Beigeschmack: ein Drittel der Bundesbürger weiß nichts über die Gesetzliche Einlagensicherung. Diese ist jedoch ein wichtiges Kriterium beim Sparen, um im Falle von Bankpleiten dennoch abgesichert zu sein und nicht seine ganzen Ersparnisse zu verlieren.
Gespart wird meist noch auf dem herkömmlichen Sparbuch. Hier legen 63 Prozent der Sparer ihr Geld an. Im vergangenen Jahr lag dieser Anteil mit 66 Prozent gar noch höher. Den zweiten Platz beim Sparerkompass Deutschland 2012 belegen Lebensversicherung / Private Rentenversicherung mit 58 Prozent, was einen Rückgang von einem Prozent bedeutet im Vergleich zum Vorjahr. Inzwischen auf dem dritten Platz in der Beliebtheitsskala liegt das Tagesgeldkonto, auf dem mittlerweile 46 Prozent der Bundesbürger sparen. Im Vorjahr hatte der Anteil noch bei nur 40 Prozent gelegen.
„Tagesgeldkonten werden immer beliebter. Wer attraktive Zinsen, hohe Flexibilität und Sicherheit sucht, liegt mit dieser modernen Form des Sparens genau richtig“, sagte Bertil Bo angesichts der positiven Entwicklung der Tagesgeldanlagen.