Steht Frankreich bald vor der Staatspleite?

Staatsverschuldung Frankreichs höher als bisher angenommen

Das Problem bei Staatshaushalten wie Privathaushalten ist immer das Gleiche: wer mehr Geld ausgibt, als er hat, und Geld verplant, das er noch gar nicht hat, der kommt von einer Verschuldung schnell eines Tages in die Überschuldung. So geht es mittlerweile auch einigen Staaten der Eurozone. Doch wie nah sind die großen Nationen wie Italien, Deutschland und Frankreich eigentlich am Staatsbankrott. Steht Frankreich gar vor der Staatspleite?

Die Staatsverschuldung Frankreichs ist höher als bisher angenommen. Laut Medienberichten soll diese bis Ende 2011 um gar 3,4 Milliarden (!) Euro höher liegen, als bisher von der französischen Regierung selbst prognostiziert wurde. Wie „Le Figaro“ berichtet, läge der Einbruch vor allem an Einnahmen aus der Unternehmenssteuer, die gleich um drei Milliarden Euro zurückgegangen seien.

Wie es Frankreich da schaffen will, das hohe Defizit zu senken, ist uns dabei recht schleierhaft. Im vergangenen Jahr lag die Staatsverschuldung Frankreichs bei 7,1 Prozent des BIP – was weit mehr als das doppelte der von der EU ausgegebenen Defizitgrenze ausmacht. Durch die gesunkenen Steuereinnahmen wird es Frankreich dann wohl kaum möglich sein, das Defizit im Gesamtjahr 2011 auf „nur“ 5,7 Prozent des BIP zu senken.

Im Vergleich dazu: Deutschlands Staatsverschuldung wird wohl, auch aufgrund von Steuereinnahmen durch die hohe Beschäftigung in unserem Land, noch in diesem Jahr bei unter zwei Prozent des BIP landen. Langsam aber sicher trennen selbst die großen Länder der Eurozone regelrechte Welten.