Und dann kommt die Vermögenssteuer: Wenn Sparen nicht mehr sicher ist

Was die Eurokrise uns alle lehrt

In den letzten Tagen hat sich vor allem eines gezeigt durch die Krise in Zypern und der mögliche Staatsbankrott: das in der Eurozone alles möglich ist, von hohen Sparzinsen bis hin zu einer Vermögenssteuer, die es in sich hat. Sparen ist nicht mehr so sicher, wie es einst war, und es stellt sich damit die Frage, ob es wirklich sinnvoll ist, in Tagesgeld auf Festgeldkonten mehr Geld anzulegen, als durch die Gesetzliche Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro je Kunde abgesichert ist.

Was die Eurokrise uns alle lehrt, ist vor allem eines: pass auf, wo du dein Geld anlegst. Nicht per se sind Einlagen im europäischen Ausland schlecht, die Einlagensicherung von 100.000 Euro gilt in der ganzen EU. Darüber hinaus ist das Geld jedoch antastbar, und wenn dann auch noch der Kapitalverkehr stark eingeschränkt ist, wie es in Zypern derzeit der Fall ist, hat kein Anleger die Möglichkeit, sein Geld vorher noch zuzuziehen.

Das bedeutet auch: wenn es dem Staat schlecht geht, kann eine Sondersteuer auf Spareinlagen kommen, der Sparer kann nichts dagegen tun und muss hilflos mit ansehen, wie ein Teil seines Geldes durch die Einführung einer Vermögenssteuer einfach aufgefressen wird. Und kann nichts dagegen tun, außer vielleicht zu klagen. Doch die Frage, ob die Klage Erfolg hätte, steht auf einem anderen Blatt. Es scheint inzwischen legitim zu sein, den Sparer zu enteignen, um einem hoch verschuldeten Land auf gut Deutsch gesagt den Arsch zu retten.

Heute ist es Zypern, welches Land wird es morgen treffen mit einer solchen Zwangssteuer auf Spareinlagen. Italien? Oder gar Frankreich, wo auch deutsche Sparer mitunter ihr Geld anlegen? Und irgendwann kommt dann auch Deutschland dran, und wir können nichts mehr auf die Worte der Kanzlerin gegeben, dass die Spareinlagen sicher seien? Was wird dann aus dem Geld auf den zahlreichen Tagesgeldkonten im Inland, und den Festgeldanlagen? Deutschlands Sparer müssen schon mit einer kalten Enteignung und einer hohen Abgeltungssteuer leben, sollte irgendwann im Zuge der Eurokrise auch noch eine zusätzliche Steuer auf Spareinlagen eingeführt werden, wäre ganz Schluss mit dem öffentlichen Frieden hierzulande, davon ist wohl auszugehen. Es ist nur die Frage, die einfach niemand beantworten kann: wieso müssen eigentlich immer noch und immer wieder die Sparer bluten für den Mist, den die Banken bauen?