Verbraucherpreise im September 2022 auf Höchststand #Inflationsrate #Preisexplosion
Das Statistische Bundesamt hat seine Schätzungen zur Inflationsrate September 2022 bestätigt. Die Inflationsrate lag im letzten Monat auf 10,0 %. Zum Vormonat stieg die Inflationsrate um + 1,9 %. Im wiedervereinigten Deutschland stellten die Verbraucherpreise einen neuen Höchststand dar.
Der Präsident des Statistischen Bundesamtes Dr. Georg Thiel über den Verbraucherpreisindex: „Hauptursachen für die hohe Inflation sind nach wie vor enorme Preiserhöhungen bei den Energieprodukten. Aber wir beobachten zunehmend auch Preisanstiege bei vielen anderen Gütern, besonders bei den Nahrungsmitteln. Zudem haben das Auslaufen von 9-Euro-Ticket und Tankrabatt den Preisauftrieb im September 2022 verstärkt. Diese zeitlich begrenzten Maßnahmen des zweiten Entlastungspakets hatten sich von Juni bis August 2022 dämpfend auf die Gesamtteuerung ausgewirkt.“
Der Harmonisierter Verbraucherpreisindex lag im September 2022 auf +10,9 % zum Vorjahresmonat und auf +2,2 % zum Vormonat. Auch hier wurden die vorläufigen Schätzungen von Destatis bestätigt.
Verbraucherpreise: Energieprodukte mit Preisexplosion
Im September 2022 legten Energieprodukte eine wahre Preisexplosion hin. Insgesamt lagen die Energiepreise um 43,9 % über dem Niveau des Vorjahresmonat. Im August hatte diese Steigerung noch bei 35,6 % gelegen.
Besonders hoch war der Anstieg bei Haushaltsenergie. Die Preise für leichtes Heizöl haben sich innerhalb eines Jahres mit +108,4 % mehr als verdoppelt. Beim Erdgas betrug die Teuerung im Vergleich zum September 2021 +95,1 %. Die Preise für Strom stiegen innerhalb eines Jahres um 21,0 %. Die Abschaffung der EEG-Umlage federte laut Statistischem Bundesamt „die Strompreiserhöhung nur leicht ab“.
Die Ursachen für die teuren Energieprodukte sind laut Destatis „insbesondere die starken Anstiege der internationalen Einkaufspreise“.
Starker Anstieg bei Nahrungsmittelpreisen
Innerhalb eines Jahres stiegen die Preise für Nahrungsmittel um 18,7 %. Damit stiegen die Nahrungsmittelpreise stärker als die Gesamtteuerung. Im August hatte die Teuerungsrate in diesem Bereich noch auf +16,6 % gelegen.
Deutlich teurer wurden laut Statistischem Bundesamt Speisefette und Speiseöle (+49,0 %) sowie Molkereiprodukte und Eier (+29,1 %). Auch für Fleisch und Fleischwaren (+19,5 %) sowie für Brot und Getreideerzeugnisse (+18,5 %) stiegen die Preise spürbar an.
Inflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel
Wird die Energie aus dem Verbraucherpreisindex gezogen, lag die Inflationsrate im September 2022 bei +6,0%. Dies zeigt auch, wie stark sich die gestiegenen Preise für Nahrungsmittel auf die Inflation auswirken. Der Verbraucherpreisindex ohne Energie und ohne Nahrungsmittel lag im vergangenen Monat bei +4,6 % und damit nur halb so hoch die Gesamtinflationsrate.