VIB Vermögen AG erzielt Rekordergebnis in 2009
Die VIB Vermögen AG hat im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis erzielen können. Die Immobiliengesellschaft, in Süddeutschland marktführend als börsennotiertes Unternehmen in diesem Bereich, hat deshalb ihre zwei Vorstände auch Auskunft über das vergangene Geschäftsjahr wie auch die Zukunftspläne der VIB Vermögen AG geben lassen. Daraus wurde ein interessantes Interview, das wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollten.
„Interview mit Ludwig Schlosser (CEO) und Peter Schropp (COO), VIB Vermögen AG
Im Jahr 2009 hat die VIB Vermögen AG, Süddeutschlands führende börsennotierte Immobiliengesellschaft, ein Rekordergebnis erzielt. Die Vorstände Ludwig Schlosser und Peter Schropp äußern sich zum Verlauf des Geschäftsjahres, erläutern die Hintergründe zu den Plänen bei der Konzerntochter BHB Brauholding Bayern-Mitte AG und geben einen Ausblick für die Zukunft. Danach liegt der Fokus im laufenden Geschäftsjahr auf der Konsolidierung des zuletzt stark gewachsenen Unternehmens. Eine Kapitalmaßnahme auf Konzernebene ist für das Management hingegen im derzeitigen Marktumfeld kein Thema.
Herr Schlosser, wie lief das Jahr 2009 für die VIB Vermögen AG?
Ludwig Schlosser: Hervorragend. Im Immobilienbereich unserem Kerngeschäft haben wir nach vorläufigen Zahlen die Umsatzerlöse um 16,7% auf 49,2 Mio. gesteigert. Die Funds from Operations (FFO) je Aktie lagen bei 0,95 nach 0,67 im Vorjahr. Für die VIB Vermögen AG war 2009 damit ein Rekordjahr. Daran wollen wir auch unsere Aktionäre teilhaben lassen und schlagen der Hauptversammlung vor, die Dividende von 0,20 auf 0,25 je Aktie zu erhöhen, wobei rund 62,4% davon steuerfrei sein werden.
Im Bereich Getränke gab es zuletzt viel Bewegung. Was ist genau passiert und was sind die Hintergründe?
Peter Schropp: Im November vergangenen Jahres haben wir die BHB Brauholding Bayern-Mitte AG gegründet und damit unsere Aktivitäten im Segment Getränke gebündelt. Unser Ziel ist klar: Wir sind eine Immobiliengesellschaft und sehen darin unsere Kernkompetenz. Daher soll der Getränkebereich so aufgestellt werden, dass er sich eigenständig weiter entwickeln kann. Zwischenzeitlich hat sich das Management im Rahmen einer Barkapitalerhöhung mit über 26% an der BHB Brauholding AG beteiligt, wodurch der Anteil der Konzerntochter BBI Immobilien AG auf 73% abschmolz. Darüber hinaus haben wir uns entschieden, eine weitere Kapitalmaßnahme in 2010 durchzuführen.
Was heißt das genau?
Peter Schropp: Wir planen eine Kapitalerhöhung mit öffentlichem Angebot wohlgemerkt bei der Konzerntochter BHB Brauholding AG. Dadurch soll die finanzielle Basis der Gesellschaft weiter gestärkt werden. Dies schafft zusätzliche Flexibilität für künftige Wachstumsschritte. Bei Durchführung der Maßnahme würde der VIB-Anteil an der BHB Brauholding AG voraussichtlich unter 50% sinken, wir müssten die Gesellschaft dann auch nicht mehr im Konzern konsolidieren. Dies schafft Transparenz und Klarheit für alle Beteiligten.
Wie sieht es denn bei der VIB Vermögen AG aus? Der Konzern ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen, gleichzeitig datiert die letzte Kapitalerhöhung auf das Frühjahr 2007. Ist eine ähnliche Maßnahme wie bei der Tochter auch für den Konzern vorgesehen?
Ludwig Schlosser: Nein. Es ist richtig, dass wir unser Immobilien-Portfolio in den vergangenen zwei Jahren stark ausgebaut haben. Trotz Finanzkrise haben wir in den Jahren 2008 und 2009 insgesamt über 170 Mio. investiert. Daher werden wir uns im laufenden Jahr vor allem auf die Optimierung des Immobilienbestandes konzentrieren. Eine Kapitalerhöhung planen wir derzeit nicht.
Peter Schropp: Man muss sich dabei auch einmal das Marktumfeld anschauen. Die VIB Vermögen AG hat ein substanzstarkes Portfolio. Unser Net Asset Value (NAV) liegt per 31. Dezember 2009 bei 11,85 je Aktie. Gleichzeitig notiert der Titel mit rund 6,40 an der Börse also mit einem Abschlag von etwa 45%. Unter diesen Umständen macht eine Kapitalerhöhung keinen Sinn, wir würden unseren Aktionären eine zu hohe Verwässerung ihrer Anteile zumuten.
Also keine Kapitalerhöhung der VIB Vermögen?
Ludwig Schlosser: Genau. Sicher werden wir irgendwann wieder darüber nachdenken, frische Mittel vom Kapitalmarkt zu bekommen. Schließlich wollen wir ja weiter wachsen! Dafür müsste sich die Stimmung an den Märkten jedoch nachhaltig verbessern und der Abschlag auf den NAV deutlich abnehmen. Ganz bestimmt werden wir neue VIB-Aktien nicht um jeden Preis ausgeben.
Wie geht es im Jahr 2010 weiter?
Ludwig Schlosser: Wir haben in den vergangenen Jahren viel erreicht und sind sehr schnell gewachsen. Unser Immobilienbestand weist mittlerweile eine vermietbare Fläche von insgesamt rund 645.000 qm mit einem Marktwert von 638 Mio. auf eine beachtliche Größenordnung im deutschen Markt für Gewerbeimmobilien. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt zunächst auf der Konsolidierung unseres Bestandsportfolios. Dennoch gehen wir im Immobilienbereich von weiteren Steigerungen bei Umsatz und Ertrag aus, da die im vergangenen Jahr übernommenen Objekte in 2010 erstmals über die volle Jahresdistanz zum Mietergebnis beitragen werden. Wir erwarten deshalb auf Konzernebene ein Vorsteuerergebnis vor Immobilienbewertung von rund 17 Mio. im laufenden Geschäftsjahr.
Profil der VIB Vermögen AG (inkl. BBI Immobilien AG)
Die VIB Vermögen AG (WKN 245751 / ISIN DE0002457512) ist eine mittelständische Immobilienholding mit Investitionsfokus auf gewerbliche Immobilien in Süddeutschland. 1993 als Personengesellschaft gegründet, wurde die VIB Vermögen AG im Jahr 2000 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Seitdem entwickelte die Gesellschaft ihre Kernkompetenzen im Bereich des Erwerbs und der Verwaltung eigener Immobilien und der Beteiligung an Gesellschaften mit Immobilienvermögen. Die VIB Vermögen AG betreibt eine Buy-and-hold-Strategie. Sie entwickelt dabei Immobilien für das eigene Portfolio und erwirbt auch Bestandsimmobilien.
Zum Immobilienportfolio des VIB-Konzerns zählen verschiedene Logistikimmobilien und Industrieanlagen, Shopping- und Fachmarktzentren sowie Gewerbe- und Dienstleistungszentren. Mit einer vermietbaren Gesamtfläche von ca. 645.000 m² erzielt der VIB-Konzern nachhaltige Mietrenditen.“
Quelle Interview: Cometis