Von Datenräubern und Haustürgeschäften – Der böse Freitag diesmal am Donnerstag
Der Herbst 2009 bringt graue Tage mit sich – nicht nur, was das Wetter angeht. Der Versand von Phishing-Mails zum Ausspähen von Daten wird zum Massensport, freie Finanzberater der Postbank können Einblick nehmen in Millionen von eigentlich geschützten Kundendaten und die Hausierer sind wieder unterwegs.
Seit die Callcenter nicht mehr ihre Nummern unterdrücken dürfen beim Anrufen, werden nun wieder die Vertreter durch die Häuser geschickt. So wie früher, als alle Nase lang jemand etwas an der Haustür verkaufen wurde, geht es nun wieder zu in Deutschlands Städten.
Die Frage ist: Was denken sich die Hausierer, die ich bewusst so nenne, bei ihrem Rumgemaule, wenn man ihnen keine Zeit gönnt, weil man erstens kein Interesse daran hat, etwas zu kaufen, zweitens keine Zeit hat und drittens bewusst die Klingel abgestellt hat, um eben nicht bei der Arbeit gestört zu werden, und lautes Klopfen einen dann aus der Konzentration holt?
Hausieren scheint wieder in Mode zu kommen. Während die einen Daten ausspähen, die anderen geschützte Daten einsehen, die sie gar nicht sehen dürften, belästigen uns nun wieder die Vertreter. Früher waren sie wenigstens meist noch höflich, wenn man ihnen sagte, dass man keine Zeit hat. Da war die Unhöflichkeit noch den Drückerkolonnen vorbehalten gewesen. Heute sind es die Vertreter, die sich vor den Türen herumdrücken, auf Einlass warten und dann mit einer unverschämten Unhöflichkeit auf Einlass dringen.
Armes Deutschland im Herbst 2009. Nicht weil die Krise immer noch so schlimm ist, sondern weil nach der lästigen Callcenter-Anruf-Flut nun die Hausierer gar direkt vor unserer Tür stehen.
Dabei sollten doch zwei Dinge oberstes Gebot sein: Respektiere die Privatsphäre anderer Menschen und lass Deine Finger weg von den Daten, die Dich nichts angehen. Oder etwa nicht?