Weitere Verhandlungstage im Prozess gegen Uli Hoeneß?

Wie lange wird die Auswertung der Daten im Prozess gegen Uli Hoeneß dauern? Dies ist eine der wichtigen Fragen, die derzeit die Medien wie auch das Landgericht München selbst beschäftigen. Wie die Sprecherin des LG München nun deutlich machte, ist es „möglich, dass weitere Verhandlungstage anberaumt werden“, wie der Nachrichtensender n-tv berichtet.

„Titz, Landgericht München, zum Prozess gegen Hoeneß: “Es ist möglich, dass weitere Verhandlungstage anberaumt werden”
Andrea Titz, Sprecherin Landgericht München, zum Prozess gegen Uli Hoeneß, zu den zusätzlich bekannt gewordenen Millionen Euro und ihre Aufnahme ins Verfahren:
“Wenn es so ist, wie der Angeklagte sagt, dass es sich hierbei um dieselben Veranlagungszeiträume, um Gewinne aus denselben Geschäften, mit derselben Bank handelt, dann ist es nicht kompliziert einzubeziehen, sondern dann kann es ohne Weiteres im Verfahren Berücksichtigung finden. Denn angeklagt sind einfach Steuerhinterziehungen in bestimmten Tatzeiträumen, Veranlagungszeiträumen und dann ist das bereits Gegenstand der Anklage, von der Anklage mit umfasst. Dann geht es letztlich ‘nur’ um eine höhere Schadenssumme und die kann ohne Weiteres auch im Prozess berücksichtigt werden.”

Zu einer längeren Dauer des Prozesses:

“Es ist durchaus möglich, dass weitere Verhandlungstage dann noch anberaumt werden. Das Gericht geht jedenfalls davon aus, dass der morgige Verhandlungstag noch ganz sicher stattfinden wird mit weiteren Beweisaufnahmen, Teilen der Beweisaufnahme. Wie es dann weitergeht, das wird jetzt ganz maßgeblich davon abhängen, wie die weitere Prognose ist hinsichtlich der Dauer der Auswertung.”

Kontext:

Vor dem Landgericht München hat der zweite Verhandlungstag im Prozess gegen den Präsidenten des FC Bayern, Uli Hoeneß, begonnen. Nach seinem überraschenden Millionengeständnis zum Prozessauftakt stellt sich die Frage, wie das Verfahren nun weitergeht. Dazu wird eine Rosenheimer Steuerfahnderin aussagen, die sich mit dem umfangreichen Material beschäftigt, das Hoeneß und seine Anwälte dem Gericht erst vor gut einer Woche zur Verfügung stellten. Aus den rund 70 000 Seiten umfassenden Akten ergibt sich nach Angaben der Verteidigung, dass Hoeneß statt 3,5 Millionen Euro 18,5 Millionen Euro an Steuern hinterzogen hat.“

Quelle: n-tv