Zukunft des Euro: Wird Griechenland zu Tode gespart?
Pleite in der Eurozone oder Rückkehr zur Drachme
In Krisenzeiten zu investieren, bedeutet, auf die Zukunft zu setzen. Was für einzelne Unternehmen gilt, kann durchaus auch im volkswirtschaftlichen Sinne gesehen werden. Die Zukunft des Euro hängt stark von der Zukunft Griechenlands ab – doch was wird aus dem Land am Mittelmeer, das sich zu „Tode“ sparen muss, um weitere Finanzhilfen zu erhalten?
Sparen ist wichtig, für private Haushalte wie auch für Staaten, um nicht an von einer Verschuldung plötzlich zu einer Überschuldung zu gelangen. Griechenland muss deshalb sparen, wie auch jedes andere Land, das Staatsschulden hat.
Während die USA kürzlich ihre Schuldenobergrenze angehoben haben, um dem Makel „Pleite“ zu entkommen, steht Griechenland mit dem Rücken an die Wand. Weitere Finanzhilfen erhält das Land nur dann, wenn es noch mehr spart als bisher.
Doch genau dieses noch mehr Sparen ist es, was dem Land die eigene Zukunft rauben könnte. Durch die massiven Einsparungen im Gesundheitssystem, bei der Rente und im sozialen Bereich wird Griechenland nach und nach auch die Luft abgeklemmt. Ein Land, das nur sparen muss, aber nicht investieren kann, in die Bildung, in seine Jugend, in die Zukunft, wird morgen möglicherweise noch schlimmer dastehen, als es bislang schon der Fall ist.
Die Zukunft des Euro hängt auch von Griechenland ab. Dem Land selbst jedoch würde ein Austritt aus der Eurozone und ein klarer Schuldenschnitt möglicherweise deutlich besser tun als der Sparzwang, den Griechenland von anderen Staaten verordnet bekommen hat. Sparen ja, da wo wirklich Geld verschleudert wird, aber nicht da, wo die Zukunft eines Staates gebaut wird, im sozialen Bereich und beim Gesundheitssystem.