Zumwinkel-Prozess hat begonnen – Die Steueraffäre Liechtenstein nun vor Gericht
Heute Morgen begann er, der Prozess gegen den Steuersünder Klaus Zumwinkel, ehemals bekannt als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post. Angesetzt sind lediglich zwei Verhandlungstage, bereits im Vorfeld wurde mehrfach berichtet, dass der gute Mann aufgrund einer Absprache die schwedischen Gardinen nicht sehen würde. Nur zu einer Bewährungsstrafe soll es angeblich kommen – und zu einer hohen Geldstrafe.
Weil die Staatsanwaltschaft geschlafen und das Gericht den Durchsuchungsbefehl für die Villa des Herrn Zumwinkel einen Tag zu spät unterzeichnet hatte, am 31. Januar 2008 statt am 30. Januar, fielen über 200.000 Euro an hinterzogenen Steuern aufgrund der bisher geltenden Verjährungsregelung weg. Laut der Staatsanwaltschaft Bochum jedoch werden verjährte wie auch eingestellte Verfahren durchaus vor Gericht berücksichtigt.
Klaus Zumwinkel, der prominenteste der Steuersünder, die den Fahndern in die Hände fielen, nachdem der Bundesnachrichten (BND) die Bankdaten von einem ehemaligen Mitarbeiter der Fürstenbank aus Liechtenstein erhalten hatte, per Zahlung von fünf Millionen Euro. Der Informant hatte Datensätze von um die tausend Personen an den BND weitergegeben. Im Zuge dessen waren dann einige Steuersünder geständig, und zahlten die ausstehenden Steuern an die deutschen Finanzbehörden zurück, um damit einer Strafe zu entgehen. Andere jedoch, wie zum Beispiel Klaus Zumwinkel, gaben die Steuerhinterziehung erst nach erfolgten Razzien und bei den Vernehmungen zu. Um die 450 Verfahren hat die Staatsanwaltschaft Bochum dann aufgenommen. Eines davon ist jenes des ehemaligen Postchefs. Wie das Urteil wohl wirklich ausfallen wird?
Weitere Informationen, auch über die Hintergründe des spektakulären Prozesses gegen Klaus Zumwinkel gibt es beim Nachrichtenmagazin “Der Spiegel” und bei der Wirtschaftszeitung “Handelsblatt”.
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